„Daten gehören zu Dingen, nicht zu Menschen!“
Was ist also „Intention Mining„?
Stellen Sie sich vor…
Freunde haben sich überraschend angekündigt – Sie sind ein exzellenter Hobby-Koch und möchten ihnen Ihr „Best-of-the-best-Steak“ präsentieren. Also ab zu Ihrer Haus-und-Hof-Metzgerei – dort kennt man Sie, weis, was Sie bevorzugt Kochen, wie Ihr Dackel heißt und wie der Gesundheitszustand Ihrer Goldfische ist.
(1) Soweit alles gut, der Metzger fragt nach dem Befinden der Familie und wie der letzte Urlaub im Schwarzwald war (weis er ja alles) – nur, dass die Metzgerei heute kein Filetsteak mehr hat – AUSVERKAUFT! Der Metzger erklärt Ihnen aber hilfsbereit, dass andere Kunden, die sonst Filet kaufen, auch eingelegten Fleisch-Gurken-Salat und die hauseigene Dosensuppe und im Zeitungskiosk nebenan gerne die aktuelle Ausgabe des „Meere“-Magazins kaufen … das hilft Ihnen aber leider in diesem Moment just gar nichts (und eigentlich wollen Sie es auch nicht wissen).
(2) In Ihrer Verzweiflung gehen Sie zu einer Metzgerei in einem anderen Stadtteil. Der Metzger kennt Sie nicht – Sie sehen ihn zum ersten Mal – keine Daten. Er hat auch kein Filetsteak. Er fragt Sie, was Sie denn zubereiten möchten – Sie erklären ihm Ihr Lieblings „Best-of-the-best-Steak“-Rezept und Ihre Not mit dem spontanen Besuch. Er denkt kurz nach und erklärt dann, dass auch er leidenschaftlich gerne kocht und sich gut vorstellen könne, das Rezept in abgewandelter Form mit Straußenfilet zuzubereiten – etwas abgeändert, aber im Kern sehr ähnlich.
(3) Sie kaufen Straußenfilet – das Essen und der Abend werden ein voller Erfolg. Ihre Freunde loben die Bekömmlichkeit und Ihre Kreativität.
-
Daten sind Momentaufnahmen
Daten beschreiben keine Absichten – sie leiten aus vielen Einzelinformationen ein mögliches Handlungsziel und eine begrenzte Anzahl an Handlungsoptionen ab. Das Handlungsziel und die Handlungsoptionen werden über Algorithmen auf der Basis von Momentaufnahmen der Aktionen anderer Menschen abgeleitet. Die Trefferquote liegt in der Gausschen Normalverteilung und ist entsprechend niedrig (nur die Spitze der Glocke) – es hat auch nichts mit Ihren Absichten zu tun – aber das ist bei der Masse im Internet völlig belanglos. Egal, wie unsinnig Ihnen die Hinweise des Metzgers erscheinen, bei Millionen von Kunden wird irgendjemand erfreut sein und sofort zur Dosensuppe greifen – oder nebenan das Magazin kaufen. Einleuchtend „Schrotschuss-Strategie“ , trotzdem wird diese Methode als zukunftsweisende Verkaufsunterstützung gepriesen.
-
Absicht gibt Impulse
Absichten stellen den Drang zur Erreichung eines Zustands dar – und eröffnen unendlich viele, zielführende Handlungsmöglichkeiten.
„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“
Ergo: kenne ich den Willen eines Kunden, so kann ich über beliebig viele Interationen „Bausteine“ beisteuern (sprich: Verkaufen!). Der Kunde erreicht sein Ziel – wenn auch über Umwege.
Der unbekannte Metzger hat Sachkenntnis(Daten zu Dingen), kocht selbst und bemühte sich, Ihre Absicht zu erkennen. Er zeigt Ihnen neue Handlungsmöglichkeiten… -
Erfolg überlebt nur durch Innovation
„In einer Welt voller Wandel kann nur der bestehen, der lernt“
Es wird nicht das letzte mal sein, dass irgendjemand zu Besuch kommt und Ihnen die Zutaten nicht zur Verfügung stehen. Sie wären vielleicht nie auf die Idee gekommen, Ihr Lieblingsrezept zu ändern.
Die Geschichte hat zwei Aspekte:
a) Sie haben Wissen gewonnen und eine Herausforderung bewältigt (Straußenfilet geht auch und ist bekömmlicher als Rindersteak)
b) Der Metzger hat einen neuen Kunden – über den er zwar nichts weis, sich aber seiner Wünsche annimmt (und Sie damit zu weiteren Besuchen motiviert)